Wissenswertes über Yoga




Was ist Yoga?

Yoga stammt aus Indien und ist eine über 3.000 Jahre alte
Übungsmethode, die Körper, Geist und Seele miteinander in Einklang bringt.
Aber was
genau verbirgt sich hinter dem Begriff?
 
Beim Yoga im alten Indien ging es vor allem darum, durch Meditation zur Erleuchtung zu kommen. 
 
Bereits vor über 2500 Jahren hat der indische Gelehrte Patanjali in seinem Werk Yoga-Sutra die Kunst, Wissenschaft und Philosophie des Yogas niedergeschrieben; somit zählt es zum ältesten überlieferten Übungssystem für Geist und Körper. 
 
Das Wort Yoga stammt aus der indischen Gelehrtensprache Sanskrit. 
 
Es hat den selben Wortstamm wie das Wort Joch/anjochen, also anschirren oder zusammenbinden. Im übertragenen Sinne bedeutet Yoga anspannen oder anschirren der Seele an den Körper.
 
Der Ursprung des Yoga liegt im Dunklen. Schon in der Mojendra-Harappa-Kultur im Industal 3000 v. Chr. findet man Statuen im Lotussitz.
 
Die Wurzeln des Yogas liegen in der indischen Religion des Hinduismus.
 
Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts ist Yoga auch in der westlichen Welt ein Begriff und mittlerweile zum absoluten Trend geworden:
 
Über 3 Millionen Menschen in Deutschland beschäftigen sich inzwischen mit Yoga
 
Interessanterweise sind über 3/4 der übenden Frauen. In der indischen Kultur haben sich im Laufe der Jahrhunderte eine ganze Reihe unterschiedlicher Yogatraditonen entwickelt:
 
Manche Arten befassen sich nur mit Meditation, andere Formen betonen die Askese und wieder andere sind mehr auf körperliche Übungen ausgerichtet.
 
Heute verstehen wir in der westlichen Welt unter Yogaübungen meist genau diesen, körperbetonten Ansatz, verbunden mit Atem- und Entspannungstechniken.
 
Diese Form des Yoga nennt man Hatha-Yoga, was übersetzt soviel wie kraftvolles Yoga bedeutet.
 
"Ha" heißt Sonne "Tha" heißt Mond; Hatha-Yoga ist also die Harmonisierung der beiden Grundenergien in unserem System.
 
Es ist bei uns die bekannteste und am weitesten verbreitete Yogaart und bildet für die meisten Menschen den Einstieg. 
 
Hatha-Yoga hat eine lange Tradition; es existiert bereits seit dem 15. Jahrhundert.
 
Damals ging es zunächst darum, durch bestimmte Übungen den Körper so zu kräftigen, dass man möglichst lange sitzend meditieren konnte.
 
Laut Hatha Yoga Pradipika, der bekanntesten Hatha Yoga Schrift, gibt es 8,4 Millionen Asanas. Nur Shiva, der legendäre Begründer des Hatha Yoga, kennt sie alle.Populär ist die Einteilung in 12 Grundstellungen, aus diesen 12 Grundstellungen entwickeln sich die 84 Hauptasanas. 

Und jede dieser Hauptasanas hat wieder 100000 Variationen. So werden es dann 8400000...

Nach und nach entdeckte man die positive Wirkung der Übungen auf
  den gesamten Körper.
 
Beim Hatha-Yoga werden die Muskeln - anders als bei Gymnastik- oder Turnübungen nicht gedehnt oder kräftig angespannt, sondern nur leicht gestreckt.
 
Allerdings bedeutet Hatha-Yoga mehr als nur reine Körperübungen.
 
Es besteht im wesentlichen aus drei typischen Merkmalen:
 

1. Asanas: So nennt man die unterschiedlichen Körperstellungen, die eine gewisse Zeit lang gehalten werden.
 
Durch die Übungen verbessert sich die Muskulatur. Verspannungen werden abgebaut und das Körperbewußtsein steigert sich.
 
Schwächere Körperregionen werden durch die Übungen gestärkt und gleichtzeitig lockern sich verspannte Bereiche.
 
Die Ausübung der Asanas verbessert das Zusammenspiel von Körper, Geist, Seele und Atem.
 
Durch das intensive und sehr ruhige Halten der Körperstellung wird gleichzeitig ein Zustand der inneren Gelassenheit angestrebt.
 

2. Pranayama: So heißen die Atemübungen, die zu einer natürlichen Atmung verhelfen.
 
Streß und falsche Körperhaltungen lassen die meisten Menschen zu flach atmen.
 
Yoga hilft zu einer tiefen Atmung zurückzufinden, um den gesamten Organismus mit mehr Sauerstoff zu versorgen.
 
Durch bewußtes Atmen stellt sich beim Yoga zudem ein Gefühl der inneren Leichtigkeit und vollkommenen Zufriedenheit ein.
 
Der 3. Bereich im Hatha-Yoga befaßt sich mit Techniken der Tiefenentspannung; sie helfen Streß abzubauen, das Immunsysstem zu stärken und sich innerlich ruhig und ausgeglichen zu fühlen.
 
Yoga beinhaltet aber noch viel mehr als eine reine Abfolge von Körper- und Atemübungen.
 
Yoga läßt sich am besten mit einer Lebenseinstellung oder einem Geisteszustand beschreiben.
 
Dabei ist es frei von religiösen oder weltanschaulichen Inhalten. Vielmehr kann man es als eine individuelle Bereicherung betrachten oder als eine Methode der persönlichen Entwicklung.
 
Zudem bietet es die Möglichkeit, mit dem eigenen Körper völlig in Einklang zu kommen. Diesen erstrebenswerten Bewußtseinszustand der inneren Gelassenheit nennt man im Yoga Samadhi.
 
Dahinter steht der Gedanke, dass der Mensch erst durch vollkommene Körperbeherrschung innere Gelassenheit erlangt.
 
Nur in einem gesunden Körper kann man demnach Ruhe und Harmonie verspüren.
 
Das Schöne am Yoga ist, dass sich zwar körperliche Fitnesss, Muskelkraft und Beweglichkeit erreichen lassen; jedoch kann man individuelle Ziele festlegen und finden.
 
Die einen erleben durch die Übungen mehr Körperbewußtsein,
 
andere trainieren ihre Beweglichkeit;
lernen mit Streß umzugehen oder
finden zu einer gelassenen Zufriedenheit. 
 
Das Geheimnis und der Erfolg des Yogas liegen sicher darin, dass es nur um persönlichen Fortschritt und Erfolg geht und nicht darum, sich mit anderen zu messen. Am besten läßt sich das wohl mit dem Satz beschreiben: Beim Yoga ist der Weg das Ziel!
 

Wofür ist Yoga gut? 
 
Regelmäßige Yogaübungen wirken sich positiv auf die Gesundheit und das seelische Wohlbefinden aus. Viele Übungen ergänzen sich gegenseitig und verstärken die gesundheitliche Wirkung auf den Körper.
 
Einige Yogapositionen halten vor allem die Gelenke und die Wirbelsäule beweglich und tragen zu einer aufrechten Körperhaltung bei.
 
Viele Haltungsschäden bedingt durch zu langes Sitzen und wenig Bewegung können durch Yoga behoben werden, da die Wirbelsäule durch regelmäßiges Training elastisch und flexibel bleibt.
 
Gerade bei chronischen Verspannungen ziehen sich die Muskeln zusammen oder sind stark verkürzt, das hat Auswirkungen auf die Sehnen, Bänder und Gelenke.
 
Die Folge: man fühlt sich verkrampft, steif und leidet unter Schmerzen.
 
Viele Asanas helfen gezielt, solche Muskelverspannungen zu lösen.
 
Die Rückenmuskulatur wird gekräftigt, dieses führt wiederum zu einer verbesserten Haltung.
 
Zudem hilft Yoga bei ganz unterschiedlichen Krankheitsbildern; es wirkt gegen Bluthochdruck, Kopf- und Rückenschmerzen und Verdauungsproblemen.
 
Anhänger des Yogas sind außerdem davon überzeugt, dass durch regelmäßiges Üben der Blutstrom in den inneren Organgen verbessert wird.
 
Vor allen von den sogenannten umgekehrten Übungen profitiert der Körper enorm; damit sind solche Stellungen gemeint, bei denen der Kopf nach unten zeigt.
 
Dabei wird er ausreichend durchblutet und die Organe werden wieder in ihre eigentliche Position zurückgebracht.
 
Mittlerweiler ist die positive und heilende Wirkung der Asanas auf Körper und Psyche auch wissenschaftlich anerkannt.
 
Die Entspannungstechniken und Atemübungen haben eine beruhigende und ausgleichende Wirkung und helfen bei Streßabbau und Schlafstörungen.
 
Die Übungen helfen nach einem anstrengenden und hektischen Tag, neue Energie zu schöpfen  und bewußt vom Alltagsstreß abzuschalten.
 
Darüberhinaus fördert Yoga die Konzentrationsfähigkeit und soll sogar die Gedächtnisleistung steigern.
 
Viele Yoga-Praktizierende berichten zudem von einer besonderen Hochstimmung während und nach den Übungen ähnlich wie es Jogger nach einem langen Lauf empfinden.
 
Sie fühlen sich selbstsicher, offen und hochmotiviert für neue Aufgaben.
 
Außerdem bietet Yoga durch die langsam und konzentriert ausgeführten Bewegungen, die Möglichkeit, einen neuen Zugang zum eigenen Körper und der eigenen Lebenseinstellung zu finden.
 
Unbewußte Probleme und verdrängte Konflikte lassen sich durch Yoga bewußt machen.
 
Einige Menschen schaffen es, alte Gewohnheiten über Bord zu werfen und eine gewisse Gelassenheit beim Betrachten von Problemen zu erlangen.
 
Yoga bietet jedem Menschen die Möglichkeit zu reifen, ausgeglichener zu werden und neue Facetten der eigenen Persönlichkeit zu erkennen.
 
 
Thema Ernährung:
 
 Wer sich mit Yoga auseinandersetzt wird unweigerlich sensibler dafür, was er zu sich nimmt und wie er sich ernährt. 
 
Auch die Ernährung im Yoga folgt dem Prinzip der Einheit von Körper, Geist und Seele.
 
Das Essen soll nicht einfach nur sättigen, sondern die emotionalen und geistigen Fähigkeiten des Menschen fördern. Yogis vermeiden deswegen grundsätzlich alle Lebensmittel, die müde und träge machen.
 
Eine gesunde Ernährung im Yoga bedeutet vor allem eins: Ausgewogenheit und Natürlichkeit der Produkte.
 
Yogische Ernährung ist deswegen immer rein vegetarisch.
 
Viele Yogis verzichten außerdem auf Alkohol, Nikotin, Tee, Kaffee, scharfe Gewürze und Zucker.
 
Auf dem Speiseplan stehen vor allem unbehandelte Nahrungsmittel, die frei von Chemikalien und Pflanzenschutzmitteln sind; dazu zählen Hülsenfrüchte, Samen, Nüsse, ungeschälter Naturreis, Soja- und Molkereiprodukte viel frisches Obst, Gemüse und Kräuter.
 
Grundsätzlich sollte man stark verarbeitete oder chemische veränderte Lebensmittel meiden.
 
Auf Fertigprodukte und Süßigkeiten sollte man ganz verzichten.
 
Vollkornmehl ist weißem Mehl vorzuziehen und Honig ist besser als raffinierter Zucker.
 
Gemüse sollte möglichst nicht zerkocht werden, sondern roh oder leicht gedämpft auf den
Tisch kommen.
 
Schon beim Einkaufen kann man darauf achten, dass die Produkte möglichst aus ökologischen Anbau stammen.
 
Für Yogis ist Ernährung aber nicht nur eine Frage des "was" sondern auch eine Frage des "wie".
 
Sie essen nur, wenn sie hungrig sind und die Mahlzeiten fallen nie extrem fettig oder zu üppig aus.
 
Für viele Yogis gilt die Regel: Fülle Deinen Magen nur zur Hälfte mit Nahrung, zu 1/4 mit Wasser und 1/4 bleibt leer.
 
 
Essen bedeutet, sich Ruhe und Zeit zu nehmen: meditatives Essen 

Nimm Dir Zeit um nachzudenken, es ist die Quelle der Kraft!
 
Die Welt gehört dem,
der sie genießt!
Wortküsse
 
Wir werden nicht länger überflutet
von bedrückenden Emotionen,
sondern sind nur Beobachter von
dunklen emotionalen Ereignissen, die
durch unser Bewusstsein ziehen wie
finstere Wolken über den Himmel.
Deshalb "soll das den Namen Yoga
tragen", sagt der Wagenlenker zu
seinem Schüler in der Bhagavad Gita
"das Aufhören des Einsseins mit
dem Schmerz".

Sivananda
 
Yoga ist nicht für den,
der zu viel ißt,
noch für den,
der zu wenig ißt,

Yoga ist nicht für den,
der zu viel schläft,
noch für den,
der zu wenig schläft,

Yoga ist nicht für den,
der zu viel arbeitet,
noch für den,
der zu wenig arbeitet.

Yoga ist der Weg der Mitte.


Bhagavad Gita
 
Im Yoga leben heißt,
unmittelbar, von
Augenblick zu Augenblick,
ohne hemmende Bindung
an die Vergangenheit,
ohne eingeschliffene
Gewohnheiten oder eine
überkommene Weltanschauung
leben.

Patanjali
 
Es ist besser, eine Kerze anzuzünden,
als im Dunklen zu klagen

Konfuzius